Gründerin Corinna Handt ist mit “Weiterbildung Ernährung” aus der Seminarwelt aller Oecotropholog*innen, Diätassistent*innen und Gesundheitsfachkräften nicht mehr wegzudenken. Seit 2009 bildet das Unternehmen Wissenshungrige mit einer großen Themenvielfalt fachlich und methodisch fort – Punktesammeln mit Herz und auf höchstem Niveau. In diesem Jahr feiert die Oecotrophologin und Heilpraktikerin mit “Weiterbildung Ernährung” das 15-jährige Jubiläum und stellt fest: “Bei den Fortbildungen sind wir im Fastfood angekommen”.
Frau Handt, mit “Weiterbildung Ernährung” feiern Sie in diesem Jahr den 15. Geburtstag: Wie stolz sind Sie auf das, was Sie erschaffen haben?
Stolz ist ein großes Wort, aber irgendwie bin ich das schon nach den jetzt 15 Jahren. Von mir sind in dieser Zeit viel Kreativität, Engagement, Initiative und Kraft in das Projekt geflossen. Aber vor allem bin ich stolz auf die inzwischen recht große und lebendige “Weiterbildung Ernährung”-Familie: 35 DozentInnen, elf Assistentinnen, etliche ehemalige Praktikantinnen, die mich bei der Website und im Büro unterstützen, eine Webdesignerin, eine Grafikerin, zwei IT-ler und eine Social-Media-Mitarbeiterin, die zum Teil von Anfang an dabei sind und sich ebenfalls kreativ, zuverlässig und beständig in ihrem Bereich einbringen. Es ist ein ausgesprochen freundliches und wohlwollendes Miteinander, für das ich dankbar bin. Noch dazu sind da die vielen ehemaligen Seminarteilnehmer*innen, die uns Wertschätzung entgegenbringen und uns bei der permanenten Weiterentwicklung helfen. Deshalb macht es auch nach 15 Jahren Spaß, jeden Tag für diese Firma zu arbeiten.
Wie startete das Projekt “Weiterbildung Ernährung” damals?
“Weiterbildung Ernährung” ist aus einem Protest entstanden und wurde aus der Not heraus geboren. Als meine beiden Kinder zur Welt kamen, konnte ich keine Fortbildungspunkte mehr sammeln, denn für die entsprechenden Seminare hätte ich quer durch Deutschland reisen müssen. Mit kleinen Kindern zu Hause ist das schwierig. Ich war auf Seminare in Hamburg angewiesen und musste feststellen, dass es zur damaligen Zeit kaum ein Angebot in Hamburg gab. Nun brauchte ich aber meine Fortbildungspunkte für meinen Praxisalltag und dachte mir, dann mache ich das eben selbst und engagiere die Referenten. Ähnlich erging es meiner Kollegin Katrin Wilp und so haben wir zusammen “Weiterbildung Ernährung” gegründet.
Wie gelingt es, ein solch ein umfangreiches Seminarkonstrukt zu betreiben?
Zu Beginn war alles noch ganz klein: Wir starteten mit rund fünf Seminaren im Jahr, die auf dem Gut Karlshöhe in Hamburg stattfanden – das war unser fester Seminarort zu dem Zeitpunkt. Für die zweitägigen Fortbildungsseminare brauchten wir Referenten und fragten die entsprechenden Expert*innen aus dem Kollegium an. Am schwierigsten war es, sich bekannt zu machen: Wir haben uns dazu entschlossen, unsere Kolleg*innen einfach anzuschreiben und daraufhin die Seminare zu absolvieren – damals noch in kleinem Rahmen. Sowohl Frau Wilp als auch ich waren zu diesem Zeitpunkt bereits mit eigenen Praxen selbstständig und als Freiberuflerinnen unterwegs. Für “Weiterbildung Ernährung” haben wir dann eine GbR gegründet und geschaut, wie das neue Angebot angenommen wird. So fanden einige Seminare statt, andere wiederum nicht – mit den Jahren sind es immer mehr geworden. Nach zehn Jahren hatten wir etwa 20 Seminare im Angebot, die insgesamt von rund 150 Teilnehmenden jährlich besucht wurden. Daraufhin haben wir eine Bürokraft zur Unterstützung eingestellt.
Wie viele Teilnehmende waren bei den Präsenzseminaren früher vor Ort dabei?
Zehn bis 16, teilweise auch bis 25 Teilnehmende.
Wer besucht Ihre Seminare?
Das hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Frau Wilp und ich sind Ökotrophologinnen und anfangs auch nur an die (selbstständigen) ÖkotrophologInnen herangetreten. Aber ganz schnell war klar, dass die Diätassistent*innen genauso an den Seminaren interessiert waren. Zu unserer Zielgruppe gehören also zu rund 90 Prozent diese beiden Berufsgruppen. Je nach Seminarthema besuchen auch Ärzt*innen, Pflegekräfte, Klinikangestellte, Apotheker*innen, Köche oder Sozialpädagog*innen die Einheiten – ein guter Mix.
Inwiefern unterscheiden sich Ihre Seminare von anderen Anbietern?
Der Anspruch an unsere Seminare ist natürlich sehr hoch und wir haben eine strenge Qualitätskontrolle durch mich. Ich besuche jedes neue Seminar und gebe den Referierenden ein inhaltliches und methodisches Feedback. Die Seminare werden ständig weiterentwickelt und ich weiß ganz genau, welche Inhalte in den Seminaren stattfinden. Dadurch kann ich auch bereits bei der Entscheidung über eine Seminarbuchung unterstützend zur Seite stehen. Wir haben auf Gut Karlshöhe beispielsweise das Catering selbst gemacht, das war uns sehr wichtig. Alles sollte mit Liebe zubereitet werden, da wurde selbst gebacken. Ganz viel Herzblut ist in diese Seminare und die Seminarumgebung eingeflossen. Ich selbst bin als Ernährungsberaterin mit eigener Praxis tätig und als Dozentin unterwegs, daher kenne ich die Teilnehmer- und Dozentensicht und möchte, dass sich alle wohlfühlen. Alle Bereiche unserer Seminare sind aus einer Hand und das zeichnet uns aus.
Dies ist der erste Teil des großen Jubiläums-Interviews mit Corinna Handt, welches Jessica Bolewski mit ihr führte. Wie die Corona-Zeit Weiterbildung Ernährung verändert hat, erfahren Sie in unserem zweiten Teil, den wir in Kürze veröffentlichen werden.