Begeisterte Teilnehmer auf dem Gut Karlshöhe 

“Wie schön, mal wieder miteinander von Auge zu Auge zu lernen”, ist der einstimmige Tenor der Teilnehmer in der Begrüßungsrunde. Ein ernstes Thema, auf das sich die 14 Teilnehmerinnen eingestellt haben und dafür auch gerne eine längere Anreise in Kauf genommen haben. 

Einmal im Jahr bietet Tatjana Teinert dieses 2-Tages-Seminar für Weiterbildung Ernährung an, immer in Präsenz, immer von Mensch zu Mensch. Die Diplom-Ökotrophologin und zertifizierte Ernährungsberaterin ist selbstständig als HomeCare Dienstleisterin tätig und hat dabei ihren Schwerpunkt u.a. auf die Ernährung bei Krebs gelegt. 

Onkologie – ein komplexes Thema

Der thematische Einstieg an diesem verregneten Tag ist gleich “schwere Kost”: Wie entsteht Krebs, welche Arten, Klassifikationen und Verläufe gibt es und wie sieht die Therapie mit ihren Heilungsprognosen aus. Spannend für alle ist der veränderte Stoffwechsel bei Tumorerkrankten. Denn hier werden Nährstoffen vollkommen anders als bei Gesunden verwertet. 

Das große Thema der Mangelernährung folgt im Anschluss. Wie lässt sich diese feststellen, welche Nährstoffe benötigen Krebserkrankte in erster Linie und wie sehen die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) aus. Auch die Besonderheiten in der Sensorik, zweifelhafte, aber hochgepriesene Krebs-Diäten und Mythen der Onkologie werden genauer unter die Lupe genommen. 

Ernährungstherapie bei Onkologie – ganz praxisnah 

Gestärkt mit Köstlichkeiten aus der Hofküche folgt nach der Mittagspause die Praxis. Mit einem BIA-Gerät (Bioelektrische Impedenzanalyse) können die Teilnehmerinnen ihre Körperzusammensetzung vermessen lassen. Sie erkennen, welchen Anteil Muskeln, Fett und Wasser in ihrem eigenen Körper einnehmen und wie es mit der Zellgesundheit, dem Phasenwinkel, aussieht. Ein wichtiges Instrument auch für die Diagnose und Behandlung mangelernährter Patienten. 

Der zweite Tag steht im Zeichen der enteralen und parenteralen Ernährung. Nach ausführlicher Einführung in die Welt der unterschiedlichen Arten von Sonden und deren Gebrauch berechnen wir an konkreten Beispielen die inhaltliche Zusammensetzung enteral und parenteral zugeführter Nahrung. Wir haben die Gelegenheit, eine Vielzahl an Trinknahrungen zu verkosten und stellen fest: “Jeder Mensch hat einen unterschiedlichen Geschmack”.

Gut Karlshöhe: Ein guter Ort für so ein schwieriges Thema 

Passend zur Stille und Entschleunigung des Seminars zeigt sich das Gut Karlshöhe: Ein Ort voller Idylle mit knatternden Treckern, gackernden Hühnern und lachenden Kinderhorden …

Die Hofküche versorgt uns wieder mit Köstlichkeiten aus der Natur, aber auch Weiterbildung Ernährung umsorgt die Teilnehmer mit reichhaltigen Obsttellern, Nüssen, Keksen und einem selbstgemachten Nachtisch. 

Mit einem fundierten Wissensschatz ausgestattet, schließen wir die Fortbildung mit einem Schwerpunkt auf “Ernährungsberatung in der Onkologie” ab. Der Ansatz ist ganzheitlich: Wie begleiten wir die Patienten nicht nur fachlich, sondern auch einfühlsam auf ihrem Weg? Wie können wir Ihnen helfen, mit den Nebenwirkungen der Krebstherapie umzugehen? Welche präventiven Maßnahmen können entwickelt werden, um den besorgniserregenden Anstieg der Krebsneuerkrankungen entgegenzuwirken? Mit diesen aber auch weiteren wichtigen Fragen wurde sich intensiv beschäftigt. 

“Eine ruhige, sehr aufmerksame und interessierte Gruppe die ich vor mir hatte”, fasst Frau Teinert das Seminar zusammen. Es habe ihr viel Spaß gemacht. Das können die Teilnehmerinnen nur bestätigen. Eine großartige Zusammenstellung und Durchführung durch ein belastendes Thema liegt hinter uns. Vielen Dank, Frau Teinert!

Verfasserin: Juliane Strauch 

Wir danken Frau Strauch für Ihren großartigen Seminarbericht! 

Auch 2025 wieder als Präsenz-Seminar im Programm

Wer im nächsten Jahr dabei sein möchte, kann sich jetzt hier anmelden für den 4. / 5. April 2025. 

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